An der Zeughausstraße / Ecke Rothesoodstraße in der Neustadt steht ein gründerzeitliches Etagenwohnhaus, das akut vom Abriss bedroht ist.
Das Etagenwohnhaus an der Zeughausstraße 42/44 wurde 1898 nach Entwürfen des Baumeisters Chr. Schark erbaut. Da es im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde und zahlreiche Veränderungen erfahren hat, sah das Denkmalschutzamt keine Denkmalwürdigkeit gegeben.
Das Gebäude gehört der "HVA Hausverwaltung ALSTERUFER GmbH Hamburg". Nach Auskünften von Mietern wurde Schwamm gefunden. Neuvermietungen wurden nur noch bis zum Jahr 2020 durchgeführt, mit der Begründung, dass dann eine Sanierung stattfinden soll. Durch eine schriftliche Anfrage der Fraktion "DIE LINKE" beim Bezirk Mitte wurde jedoch öffentlich, dass die Eigentümer einen Abbruchantrag gestellt haben. Leider hat der Bezirk Mitte bereits die Anwendung einer Städtebaulichen Erhaltungsverordnung abgelehnt, da er keinen Ensemble-Zusammenhang erkennen kann. Das Nachbarhaus Nr. 46 (ebenfalls gründerzeitlich) wurde durch die städtische SAGA vor einigen Jahren nach jahrelangem Sanierungsstau wegen angeblich zu großer Schwammschäden abgerissen.
Der Denkmalverein plädiert dringend für einen Erhalt des markanten Eckgebäudes, weil es das Stadtbild an dieser Stelle prägt und zu den letzten Resten gründerzeitlicher Bebauung in dieser Ecke der Neustadt zählt. Da die aktuellen gesetzlichen Mittel nicht ausreichen, ein solches Bauwerk zu schützen, müssten die bauwirtschaftlichen Rahmenbedingungen dringend dahingehend geändert werden, dass auch die in dem Gebäude verbauten ökologischen Werte ("Graue Energie") wirtschaftlich vertretbar erhalten werden können. Im aktuellen Koalitionsvertrag des rot-grünen Senat heißt es dazu u.a.: "...Neben den kulturellen und denkmalpolitischen Aspekten sprechen (...) auch ökologische Fragen dafür, den Grundsatz „Erhalten statt Abreißen“ stärker in der Stadtentwicklung zu verankern." Es wird höchste Zeit, dass diese Absichtserklärungen nun auch politisch umgesetzt werden.
Fotos: Kristina Sassenscheidt