Hamburg, 28.11.2018

Der Senat versucht gerade mit unlauteren Mitteln den City-Hof-Abriss voranzutreiben und beruft sich auf fachliche Einschätzungen, die nicht stattgefunden haben. Die jüngsten, einander widersprechenden Meldungen von Senat und ICOMOS zeigen, dass der Fall City-Hof noch keineswegs geklärt ist. Bislang gab es zudem weder von ICOMOS noch von der UNESCO eine Aussage dazu, ob der geplante Neubau mit dem Welterbe-Status vereinbar wäre. Der Neubau-Entwurf beeinträchtigt jedoch nach Experteneinschätzungen die Wirkung des Welterbes massiv. Einen Abriss zu forcieren, ohne zu wissen, ob die Neubauplanung überhaupt umgesetzt werden kann, ist verantwortungslos. Mit einer Abrissgenehmigung riskiert der Senat eine jahrelange Baulücke mitten in der Stadt.

Zum Hintergrund:
Offenbar grummelt es hinter den Kulissen gewaltig, weil der Senat die fachliche Einschätzung von ICOMOS ignorieren will. Das Fachgremium hat nach einer Anhörung Ende August in einem ersten Entwurf einen möglichen Abriss des City-Hofes als negativ für das Welterbe beurteilt. Der Senat wollte diese Einschätzung jedoch nicht akzeptieren und hat gestern eine voreilige Jubelmeldung rausgegeben, um Fakten zu schaffen. Dieser Meldung wurde nur wenige Stunden später von ICOMOS widersprochen.

Der Denkmalverein kritisiert den Senat sowohl für seine aktuelle Kommunikationspolitik als auch für das gesamte, intransparente Verfahren. Wenn der Senat den Abriss des City-Hofes weiter vorantreibt, macht er sich als Denkmal-Eigentümer endgültig unglaubwürdig und fügt dem Denkmalschutz in Hamburg einen irreparablen Schaden zu.